In dem Moment, wo im alten Europa die Frühlingsgefühle anfangen zu wallen, ändert sich auf der südlichen Halbkugel alles.
An manchen Tagen öffne ich die Haustür und habe den Eindruck, über Nacht eine Reise durch Zeit und Raum gemacht zu haben, die in Schottland, Irland oder Norwegen geendet hat.
Hier in den Bergen ist sogar der Schulweg spannend. Nele durfte die Kids auf ihrem Weg begleiten.
Die Schule steht auf dem Gelände einer anderen Community und war ursprünglich so etwas wie ein Veranstaltungshaus. Als durch die vermehrte Kinderzahl der Schulungsdruck gestiegen ist, Wurde das Haus als Schulgebäude zur Verfügung gestellt. Derzeit wird ein neues Gebäude gebaut, näher an der Straße. Die Baustelle ist kurz im Video zu sehen.
Wenn es regnet, dann richtig. Dabei gibt es zwei Sorten von richtig:
Der Südwest Regen bringt kalten Regen vom Atlantik und dauert zum Teil Tagelang an.
Der Nordost Regen kommt vom Amazonas, bringt warmen regen und dauert ein paar Stunden.
Von der Wassermenge unterscheiden sie sich nicht sonderlich. Beide liefern reichlich Wasser.
Viele Menschen erkennen in der Felsformation der Sierras de Rocha die Gestalt einer schlafenden Frau. Im unteren Bauchbereich ist sogar ein kleineres Gesicht, das eines ungeborenen Kindes zu sehen. Die Uruguayer nennen diese Formation „Die schlafende Mutter Erde“.
Wieder ein tierischer Nachbar, allerdings ein eher scheuer Vertreter seiner Art. Deshalb nur ein ganz kurzes Video:
„Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst, mache Pläne.“ (Verfasser gerade unbekannt)
Ich werde jeden Morgen ungefähr eine viertel Stunde vor Sonnenaufgang (hier momentan ca. 07:00 Uhr) wach.
Der einstige Bauherr des Hauses hat sehr viel Wert darauf gelegt, dass der Eingang nach Osten ausgerichtet ist. Und so klettere ich aus meiner Hängematte, begrüße Nele, trinke 2 Gläser Wasser, öffne die Haustür und werde von der frisch aufgegangenen Morgensonne empfangen.
Es war gegen Ende der Siesatzeit, als mein friedlicher Schlaf in der Hängematte vor dem Haus durch den Lärm schwerer Maschinen jäh beendet wurde. Stahl auf Stein erzeugt ein Geräusch, dass so wach macht wie ein Becher Kaffee, der über die Tastatur gekippt wird.
Ich blinzelte zur Straße rüber und sah zwei große gelbe Baufahrzeuge vor unserem Gelände.
Hmm…
Große gelbe Baufahrzeuge vor dem Haus…. irgendwie kam mir das bekannt vor… gelbe Bulldozer… vor dem Haus…
Irgendwann ist es halt mal soweit. Ich wollte in die Stadt, mit Nele zum Tierarzt, und dabei „vernünftig“ aussehen. Vernünftig bedeutet so gepflegt wie möglich, keinen verwahrlosten Eindruck hinterlassend. Ist das Herrchen gesund, bekommt auch der Hund gute Zuwendung. So meine Theorie.
Als kleiner Hund in einem großen, fremden Land, ist es oft nicht leicht. Wärmere Temperaturen, Ungeziefer, keinen Asphalt, geschweige denn Marmorböden, nur Gras, Lehm, Erde, Sträucher und Staub. Dazu kommen noch all die fremdartigen Tiere. Die Warane, die Wasserschweine und die Gürteltiere, um nur die größten zu erwähnen.
Nun, nachdem ich den ein- oder anderen tierischen Nachbarn kennen gelernt habe, ist mir sehr bewusst geworden, dass es äußerst selbstlos ist, das Trockenfleisch einfach irgendwo hinzuhängen. Immerhin gibt es ein Tier, eine Beutelrattenart, di tagsüber in Bäumen wohnt, und abends auf Beutesuche geht. Es ist der Comadreja (gesprochen: Kommadrecha)
